Ein Winter auf Mallorca
George Sands Reisebeschreibung „Ein Winter auf Mallorca“ ist wohl das bekannteste Buch, das je über die Insel geschrieben wurde. Die Schriftstellerin und der schwerkranke Komponist Frédéric Chopin sind zugleich die berühmtesten Touristen, die im 19. Jh. nach Mallorca kamen. Eigentlich wollte der bekannte Komponist Chopin auf der Baleareninsel seine Krankheit auskurieren. Die Ärzte hatten ihm das milde Klima Mallorcas empfohlen. Doch dann sollte alles ganz anders kommen. Das Liebespaar Chopin/Sand nebst den Kindern Maurice und Solange landete mangels Alternativunterkünften in der säkularisierten Kartause von Valldemosa. Leider war der Winter im Jahr 1838/39 alles andere als mild und sonnig.
Es regnete viel – besonders in den Bergen der Westküste. Chopins Gesundheitszustand verschlechterte sich weiter. Außerdem dauerte es unvorhergesehen lange, bis sein Klavier auf der Insel eintraf: der Komponist musste mit einem schlechten Instrument vorlieb nehmen. Dennoch schrieb er hier einige seiner schönsten Melodien – so. z.B. die „Regentropfen-Preludien“.
Die extravagante Schriftstellerin George Sand hatte es auf Mallorca besonders schwer. Die einfachen Bauern wussten nicht, was sie von der Zigarre-rauchenden Frau in Männerkleidern halten sollten. Auch die „unmoralische“ Beziehung ohne Trauschein war ihnen äußerst suspekt. George Sand beschreibt in ihrem Reisebericht die Menschen der Insel als stur, rückständig und von dunklem Gemüt. Die beiden Welten, die da aufeinanderstießen, waren noch zu unterschiedlich. Die Landschaft und die Insel selbst lobt sie jedoch in den höchsten Tönen. Hier schafft sie ein poetisches, fein beobachtetes Bild Mallorcas.
Ein Winter auf Mallorca
George Sand
München: dtv (dtv;12497)
8,50 €, 224 Seiten
Buch bei amazon.de bestellen ... hier